Regionaltangente West

Foto: RTW Planungsgesellschaft GmbH

Die Regionaltangente West (RTW) ist eine neue tangentiale Schienenverbindung im Rhein-Main-Gebiet zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs im Ballungsraum Frankfurt am Main. Sie dient in erster Linie der besseren Verbindung der westlichen Stadtteile Frankfurts sowie der umliegenden Kreise, Städte und Gemeinden miteinander und untereinander und deren besserer Anbindung an den Frankfurter Flughafen. Die EU unterstützt das Vorhaben finanziell, da die RTW als Schnittstelle der transeuropäischen Transportnetze einen Mehrwert für Europa bedeutet.

Die RTW nutzt, wo dies möglich ist, bereits vorhandene Eisenbahnabschnitte, verbleibende Lücken werden mit neu gebauten Stadtbahnabschnitten geschlossen. Dies schont den Finanzierungsbedarf und verringert den Eingriff in bestehende Strukturen. Ein für beide Abschnitte konzipiertes Zweisystemfahrzeug macht dies möglich. Dicht besiedelte Gebiete werden so auf möglichst schonende Weise erschlossen. Die Führung der RTW über bereits vorhandene Umsteigestationen erlaubt optimale Verknüpfungen mit dem übrigen Schienenpersonenverkehr

Im November 2019 wurde ein wesentlicher Meilenstein erreicht: die Gesellschafter der RTW GmbH haben einhellig die Realisierung des Projektes auch formal beschlossen. Mehr noch, für die neben der Bundes- und Landesförderung verbleibenden kommunalen Finanzierungsanteile sind die Signale auf grün gestellt, die Finanzierung des Baus ist mit der Aufnahme der erforderlichen Mittel in die Haushaltsplanungen sichergestellt. Seit Ende Januar 2022 liegt für den Planfeststellungsabschnitt Süd 1 der Planfeststellungsbeschluss vor. Mit einem Planfeststellungsbeschluss für den PFA Nord wird zeitnah gerechnet, für den PFA Mitte Anfang 2024, nachgelagert folgen sodann die anderen Abschnitte. Der Betriebsbeginn wird für 2028 erwartet.

Im Mai 2022 haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht: den Spatenstich im PfA Süd 1, ein großer Erfolg für das Projekt Regionaltangente West! Diesen Erfolg setzten wir fort. Ich gehe optimistisch davon aus, dass wir im PFA Nord noch in diesem Jahr mit einem Spatenstich rechnen können. Wir werden weiter mit Hochdruck arbeiten, um die geplante Gesamtinbetriebnahme der RTW bis 2028 sicherzustellen.

 
Horst Amann
Geschäftsführer RTW Planungsgesellschaft mbH
(Foto: RTW Planungsgesellschaft GmbH)
Mehr Verbindungen

Die RTW entlastet den Verkehrsknoten Frankfurter Hauptbahnhof und den City Tunnel und schafft neue Kapazitäten mit 2 Millionen zusätzlichen Zugkilometern pro Jahr dank eines Konzepts mit 2 Linien im Kernbereich mit 15-Minuten-Takt. Damit steigert die RTW die Leistungsfähigkeit des gesamten ÖPNV-Netzes. (S-Bahn: insgesamt ca. 12 Mio. Zugkilometer pro Jahr)

Mehr Schnelligkeit

Mit den neuen tangentialen Direkt- und Querverbindungen zwischen den S-Bahnen kommen Fahrgäste schneller und direkter an ihr Fahrziel. Es entsteht damit eine direkte Nord-Südverbindung – ohne Umsteigen und schneller als bisher. Zum Beispiel kommt man von Bad Homburg nach Frankfurt Höchst mit der RTW in 24 Minuten und spart so 27 Minuten Fahrzeit, von Bad Soden bis zum Flughafen fährt man mit einer Zeitersparnis von 14 Minuten.

Mehr Komfort

Neue, umsteigefreie Verbindungen im tangentialen Verkehr ohne Frankfurt Hauptbahnhof ermöglichen ein Ankommen mit komfortablen leisen Fahrzeugen ohne Umsteigen durch Verknüpfungen mit dem Bestandsnetz. Durch die neue tangentiale Verbindung werden hochbelastete Bahnstrecken in Richtung Frankfurter Innenstadt merklich entlastet. Außerdem wird die Erreichbarkeit von wichtigen Zielen (nicht zuletzt des Regionalbahnhofs am Flughafen Frankfurt) entlang der RTW verbessert.

Mehr Umwelt- und Lärmschutz

Ca. 30 Prozent der zukünftigen Fahrgäste der RTW kommen vom Pkw. So werden voraussichtlich bis zu 70 Mio. Pkw-Kilometer pro Jahr vermieden. Besserer Lärmschutz auch an Bestandsstrecken sowie ressourcenschonende Trassierung im Linienverlauf.

Mehr Kapazität

Zusätzliche Kapazitäten im RMV-Netz in einem Vollzug für ca. 720 Fahrgäste.

  •   Beginn Planfeststellungsverfahren
  •   Baubeginn im PfA Süd 1
  •   Inbetriebnahme