Ausbau-/Neubaustrecke Fulda–Gerstungen: Start zur Öffentlichkeitsbeteiligung vor 500 Besuchern

Die Deutsche Bahn und das Land Hessen haben am 21. Februar 2018 in Bad Hersfeld erstmals das Projekt Ausbau-/Neubaustrecke Fulda–Gerstungen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Andrang war groß: Rund 500 Interessierte sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt. Ziel des Projekts ist es, zusätzliche Kapazitäten und Fahrzeitverkürzungen auf dem Korridor Frankfurt-Fulda-Erfurt-Berlin zu ermöglichen. Es ist Teil des Infrastrukturprogramms Frankfurt RheinMainplus.

„Der Trassenkorridor Frankfurt–Fulda–Erfurt ist bereits heute einer der größten Engpässe im deutschen Schienennetz. Wir brauchen die zusätzlichen Gleise, um mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Bahn verlagern zu können und attraktive Alternativen zu Auto und Flugzeug zu bieten. Das nützt allen, auch den Menschen und der Wirtschaft der Region“, sagte der Hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir.

Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand Netzplanung und Großprojekte der DB Netz AG, machte bereits zu Beginn der Veranstaltung deutlich, dass die Planung für die Trasse „auf einem weißen Blatt Papier“ beginne. Sowohl der Neubau einer zweigleisigen Trasse als auch der Ausbau der bestehenden Strecke im Haune- und Fuldatal seien denkbar.

Der Verlauf der künftigen Trasse wird in einem transparenten Verfahren ermittelt, bei dem die Öffentlichkeit frühzeitig einbezogen wird. Neben Informationsveranstaltungen und Arbeitsgruppen fungiert dabei ein Beteiligungsforum als Beratungsgremium. Ziel ist es, unter Abwägung aller Interessen für die vorgeschriebenen Verfahren der Raumordnung und der Planfeststellung am Ende eine genehmigungsfähige und in der Region akzeptierte Lösung zu finden. Deshalb sitzen neben der DB und dem Land Hessen auch Vertreter des Kreises und der Kommunen, Bürgerinitiativen und weitere Organisationen am Tisch. Start für das Forum ist im Sommer 2018.

Die frühzeitige Beteiligung wurde auch vom Aktionsbündnis Waldhessen - einem Zusammenschluss von acht Bürgerinitiativen entlang der möglichen Trassenführungen - gelobt. Der Vorsitzende Joachim Dähn sagte hierzu: „Wir begrüßen, dass die Bahn uns in ein Dialogforum einbindet und sind erfreut darüber, dass wir hier mit am Tisch sitzen. Jetzt fangen wir bei null an und können etwas gemeinsam entwickeln.“

Fotos: DB Netz AG/Stella Wamser

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