ABS Hanau–Gelnhausen: Die Vielfalt der Natur fördern

Neben umfangreichen laufenden Projekten geht der Main-Kinzig-Kreis mit dem Programm "Unternehmen blühen auf" neue Wege in der Unternehmenskooperation. Umweltdezernentin und erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler zeigt sich entschlossen: "Auch während der Corona-Krise arbeiten wir mit Nachdruck daran, das Insektensterben zu stoppen, indem wir gemeinsam mit Unternehmen heimische Pflanzenarten verbreiten helfen. Nun starten wir mit der temporären Nutzung von Flächen." Der Kreis schaffe Planungs- und Rechtssicherheit für eine zeitweise insektenfreundliche Bepflanzung, bis die Fläche nach einigen Jahren anders genutzt wird.

Die Deutsche Bahn überlässt in Gelnhausen eine erste Baustelleneinrichtungsfläche der Natur. Die Fläche werde später beim viergleisigen Ausbau der Strecke Hanau–Gelnhausen benötigt. Für die aktuellen vorbereitenden Kabelarbeiten ist nur ein Teil der Fläche nötig. Projektingenieurin Dr. Katja Fuhr-Boßdorf, die für die DB Netz AG das Gleisausbauprojekt umwelttechnisch betreut, erläutert: "Natur auf Zeit heißt für uns, dass wir von Flächen, die wir heute nur teilweise benötigen, ungenutzte Bereiche abteilen und dem Naturschutz widmen. So können darauf Blühflächen entstehen."

Die erste Fläche liegt bei Gelnhausen gegenüber der Burgmühle und wird vollständig erst ab 2024/2025 beim Gleisbau gebraucht. Für weitere Flächen, wo die Arbeiten zum Kabeltiefbau bald abgeschlossen sind, wird diese Option ebenfalls geprüft.

Bernd Leutnant von der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Kinzig-Kreises erklärt: "Das Konzept 'Natur auf Zeit' ist ein dynamischer Ansatz und entspricht den Zielen des Naturschutzes. Wie auch das Bundesamt für Naturschutz ausführt, muss zur Sicherung der biologischen Vielfalt nicht zwingend jedes einzelne Biotop oder Individuum einer Art erhalten werden. Vielmehr kommt es auf die Populationen von Tieren und Pflanzen an." Was zähle, sei also letztlich der größere Zusammenhang der Gesamtbilanz.

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